Das Kriegstagebuch des Alfred H. Fried

Spiez, 2. August.

Trostlos treten wir in dieses fünfte Kriegsjahr ein. Keine Hoffnung. Mit allen Anzeichen des kriegerischen Wahnsinns wappnet sich Amerika. So jugendstark und kriegsfreudig naiv tritt die Riesenmacht in dieses zermürbte und ermüdete Europa ein. Asien tritt auf. Alle die noch nicht berührten Völker bereiten sich vor zu neuem Beginnen, während wir alle schon ermattet, ruhehungrig und apathisch sind. Kein Hoffnungsstrahl leuchtet uns. Es geht in den Abgrund. Und Kaiser Wilhelm sagt in seiner Jahresbotschaft an das Heer:

«Uns schrecken nicht amerikanische Heere, nicht zahlenmäßige Übermacht; es ist der Geist, der die Entscheidung bringt.»

Der Geist! — Welcher?