Das Kriegstagebuch des Alfred H. Fried

Locarno, 22. März.

Der Krieg dauert eben zu lang. Nicht nur für das leibliche Wohl der Menschheit, nicht nur für die so mühevoll errungene Organisation der Technik, der Industrie, des Welthandels; auch für die diskretionäre Beschränkung der Wahrheit. Viele haben es über sich gebracht, zu schweigen, als sie die Vorgänge erkannt hatten, die zum Krieg führten, um im Frieden, den sie eben nahe wähnten, darüber zu reden. Manche redeten, aber nur im intimen, gleichgesinnten Kreis, sie schrieben auch für Freunde oder für die Schar der Verantwortlichen nur und zu deren Orientierung. Es waren das jene, die es mit ihrer Liebe und Anhänglichkeit zum Volk (was nicht identisch mit dem landläufigen Begriff des «Patriotismus» ist), mit den geltenden Normen des Wohlverhaltens nicht für vereinbar hielten, zu reden, so lange es, wie die Kriegsanhänger behaupten, dem Feind etwas nützen kann wenn man redet, namentlich wenn man etwas redet, was geeignet wäre, den Glauben an das offizielle Lügengewebe zu zerstören.

Diese aus gewiss löblichen Motiven auferlegte Zurückhaltung lies sich für die Dauer nicht durchführen. Es geht mit der Wahrheit wie nach dem Dichter mit der Begeisterung. Wie diese sich nicht einpökeln lässt auf mehrere Jahre, lässt sich jene auf Jahre hinaus nicht vertagen. Sie sickert durch, sie bricht sich Bahn, sie explodiert, wie es Björnson so schön in seinen Bertha von Suttner gewidmeten Versen geschrieben hat:

«Verachtet von den Großen Den Kleinen Trost und Licht,

Sagt, muss nicht so der Weg sein,

Den sich das Neue bricht?

Verraten just von denen,

Die ihr zur Hut bestellt,

Sagt, kämpft nicht jede Wahrheit So mit der stumpfen Welt?

Erst raunt sie, ein Geflüster,

In reicher, gold’ner Saat,

Dann durch das Waldesdüster Braust lauf ihr Ruf zur Tat.

Bis wolkenan erdonnernd Das Meer die Kunde rauscht,

Und alle Stimmen schweigen Und ihr die Erde lauscht.»

Und so ist auch die Erkenntnis Einzelner über die Schuld am Weltkrieg kein Geheimnis geblieben. Auch in der durch die Eisengitter der Militärdiktatur schonungsvoll geschützten deutschen Öffentlichkeit nicht. Die klandestine Verbreitung der Ideen arbeitet im Zeitalter der hochentwickelten Technik auch mit anderen Mitteln wie einst bei den Vätern. Hat das Kriegswesen so ungeahnte technische Fortschritte gemacht, in der Luft, unter dem Wasser, unter der Erde und natürlich auch auf dem Boden und auf der Woge des Weltmeers, der Fortschrittskampf ist tedmisch auch nicht zurückgeblieben. So drangen Bekenntnisse, die sich Kenner der Verhältnisse niederzulegen für verpflichtet erachteten, aus dem kleinen Kreis der Eingeweihten, für die sie bestimmt waren, in die breite Öffentlichkeit des deutschen Volks. Und da eine dieser Bekenntnisschriften trotz sorgfältiger Vorsicht der Behörden ins Ausland drang, hat sich nun auch der Deutsche Reichstag, wenigstens in seinem Hauptausschuss, damit beschäftigen müssen. Dabei wurde auch eine andere Bekenntnisschrift verhandelt, über die man bisher größtes Stillschweigen beobachtet hat.

Es handelt sich um das Memoire des bis zum Kriegsausbruch in London akkreditiert gewesenen deutschen Botschafters Fürsten Lichnowsky, «Meine Mission in London» betitelt, und um ein Memoire Dr. Wilhelm Muehlons, bis nach Kriegsausbruch Mitglied des Direktoriums von Krupp.

Beide Denkschriften sind wichtige Beiträge zum Beweis der Schuld deutscher Machthaber am Ausbruch des Weltkriegs.

Die Denkschrift des Fürsten Lichnowsky war in Deutschland bereits ziemlich bekannt. So hatte sie z. B. jeder halbwegs im öffentlichen Leben stehende Deutsche, der in den lebten eineinhalb Jahren in die Schweiz kam, gelesen. Man hat demnach auch hier viel davon gehört. Doch war es nicht möglich, sie zu Gesicht zu bekommen. Die Militärzensur wachte streng darüber, dass sie nicht herauskomme. Verbreitet wurde sie in Deutschland durch eine Indiskretion. Sicherlich gegen den Wunsch ihres Verfassers. Der offizielle Botschafter des Deutschen Reichs am Hof zu St. James sucht darin darzulegen, was neben ihm heute schon viele meinen, dass der Krieg nicht ausgebrochen wäre, wenn Deutschland einen starken Druck auf Österreich-Ungarn ausgeübt, und wenn es den Vorschlag Greys zur Behandlung des Konflikts auf einer Londoner Konferenz angenommen hätte. Deutschland hätte die im Sommer 1914 offenkundig vorhandene Absicht Englands zur Vermeidung des Kriegs ausnützen sollen, dann wäre ein militärisches Eingreifen nicht zu erwarten gewesen. Er tadelt die deutsche Politik vor dem Krieg, die seit dem Berliner Kongress bis zum Marokkokonflikt Fehler auf Fehler gemacht habe, und er hebt die englische Diplomatie hervor, die es besser verstanden hätte, dem Frieden der Welt zu dienen, was ihn natürlich jetzt als besonders schwerer Sünder erscheinen lässt. Das ist so ziemlich alles, was über den Inhalt der Denkschrift aus den Regierungsäußerungen in der Hauptausschusssitzung vom 16. März hervorgeht. Welchen Wert für die Geschichte der Auslösung des Weltkriegs sie besitzt, würde man erst beurteilen können, wenn man sie im ganzen gelesen haben wird. Sicherlich enthält sie vieles, was man selbst mit der Verbrämung eines offiziellen Dementis nicht öffentlich kund zu machen für nützlich erachtet.

Über die Denkschrift des Dr. W. Muehlon geht aus den Darlegungen der Regierung nicht viel hervor. Es wird nur gesagt, dass Muehlon «angebliche» Äußerungen von «zwei bekannten Herren in hervorragender Stellung» wiedergibt Der in der deutschen Presse veröffentlichte Bericht stilisiert diese Angabe in folgender zweideutiger Weise:

«Muehlon sei nach dem Brief in der zweiten Hälfte des Juli 1914 bei zwei bekannten Herren in hervorragender Stellung gewesen.» Gemeint ist, dass Muehlon bei zwei Herren gewesen sei, die sich in hervorragender Stellung befanden. Die Stilisierung lässt aber lesen, dass Muehlon eine hervorragende Stellung bei zwei Herren einnahm, und sie stellt es anscheinend dem Leser frei, einen groben Vertrauensbruch herauszulesen, den jemand begangen, der eine hervorragende Stelle bekleidet hat. In Wirklichkeit war dies ganz anders. Es handelt sich um eine geschäftliche Unterredung, die Muehlon als Kruppdirektor Mitte Juli 1914 mit dem damaligen Staatssekretär von Helfferich hatte, über die er dann seinem Chef, dem Freiherren Krupp von Bohlen, Mitteilung zu machen sich verpflichtet sah, und über die wichtigen Äußerungen Krupp von Bohlens bei dieser Gelegenheit, aus denen er den Schluss zog, dass es der deutschen Regierung im Juli 1914 «an einem Friedenswillen fehlte». Dass diese Andeutungen den Inhalt der Muehlonschen Denkschrift nicht annähernd wiedergeben, dass sie mit der hier in Anführungszeichen gesehen Phrase den Schluss, den Muehlon zog, in unerhörter Weise abschwächen, dass die Angaben der Muehlonschen Denkschrift von höchster Wichtigkeit sind und ein grelles Licht auf die Vorgeschichte der kritischen elf Tage werfen, weiß ich, denn ich habe diese Denkschrift gelesen und im August 1917 in diesem Tagebuch festgehalten. Ich werde mein Lebtag die Erschütterung nicht vergessen, die mich nach der Lektüre jener Mitteilungen eines tief Eingeweihten überkam. Wenn ich meine damaligen Tagebucheintragungen nicht gleich veröffentlichte, so geschah es, weil ich zur Diskretion verpflichtet war, und Muehlon, wenn überhaupt, nur eine Veröffentlichung in Deutschland selbst erlauben wollte, was ihm aber bis heute nicht gelang, da nicht eine einzige deutsche Zeitung dazu den Mut oder die Möglichkeit besaß. Dieser Umstand allein lässt erkennen, das Muehlon, der sich dauernd im neutralen Ausland niedergelassen hat und ein völlig unabhängiger Mann ist, von einer Veröffentlichung seiner Bekenntnisse nichts wissen wollte, lässt erkennen, dass es ihm nicht um Sensationshaschen, um Eitelkeit oder Rachedurst zu tun war, sondern nur darum, durch Erweckung der Wahrheit einen Umschwung in der Mentalität vorerst der Führer des deutschen Volkes zugunsten eines ehrlichen und dauernden Friedens hervorzurufen. So lies er seine Denkschrift nur den offiziellen Persönlichkeiten der Reichsregierung und den führenden Mehrheitsparteien zugehen.

Dieses diskretionäre Verhalten ist ihm nun von der Regierung schlecht gedankt worden. Ohne der Öffentlichkeit Kenntnis von dem Inhalt seiner Schrift zu geben, ja ohne nur die Namen der beiden Persönlichkeiten zu nennen, deren Äußerungen Muehlon zitiert, hängt sie ihm das Stigma des nervenkranken Mannes an, der «wiederholt mit seinen Nerven zusammengebrochen sei» und «längere Zeit ausschließlich der Erholung hat leben müssen». So glaubt man das recht umfangreiche Wissen, das dieser Mann in hervorragender Stellung aus der Küche der Diplomaten und Militärs erworben, für alle Zukunft unschädlich zu machen. Dass dies glücklicherweise zwecklos bleiben wird, wissen alle jene, die Dr. Muehlon kennen und ihn ebenso, vielleicht noch höher schätzen gelernt haben als die deutsche Regierung, die diesen «nervenkranken Mann» bis zum Mai 1917 mit schwierigen Missionen betraute und ihn durch Anerbieten hoher Ämter für den Staatsdienst zu gewinnen gesucht hat. Und wie richtig alles in seiner Denkschrift niedergelegt ist, geht aus der von mir bereits im August 1917 hier angeführten Tatsache hervor, dass die meisten aus Deutschland kommenden, in Rang und Stellung befindlichen Personen, denen Muehlon von seinen Wahrnehmungen sprach, in brutalster Naivität Zugaben, dass ihnen diese nichts Neues seien, dass man sich in Deutschland in den eingeweihten Kreisen, und weit über diese hinaus, über die Ereignisse vom Juli 1914 völlig im klaren wäre. Nur dem Volk gegenüber nimmt man ein anderes Gesicht an.

Muehlons Stigmatisierung als «Nervenkranker» hat den einzigen Hintergrund in dem Wagnis jenes Mannes, seine hohen sittlichen Anschauungen auf das Staatswesen und Völkerleben übertragen zu wollen. Wer solche Ideen im heutigen Deutschland vertritt, gilt als Verbrecher oder als Narr, und wird entweder ins Zuchthaus gesteckt oder in Schutzhaft genommen, oder er wird einfach — wenn man es für praktischer erachtet, namentlich, wenn man den weiteren Enthüllungen durch ein Gerichtsverfahren zu entgehen wünscht — als pathologisch hingestellt.

Es berührt ja eigentümlich, wenn man die Ausführungen des Vize-Reichskanzlers in jenen Ausschußsitzungen liest, wie sehr sich das Reichsjustizamt abgemüht habe, einen Paragraphen zu finden, nach dem man den Fürsten Lichnowsky den Prozess hätte machen können, und dass man dennoch bei dem Paragraphenreichtum des deutschen Strafgesetzbuches, der Disziplinargerichtsbarkeit und der Machtvollkommenheiten des Belagerungszustandes keine Handhabe dafür gefunden hat. So hat man sich, ähnlich wie bei Dr. Muehlon, bis jetzt damit begnügt, den ehemaligen deutschen Botschafter in London als einen Mann von übergroßer Eitelkeit zu stigmatisieren, deren pathologischen Hintergrund man wenigstens so sehr durchblicken lässt, daß die unverantwortliche Presse (ich glaube, die «Kölnische Volkszeitung» war es) ihn als einen mit Verfolgungswahn Behafteten hinstellt.

Das ist Methode geworden im neuen Deutschland und nicht erst heute. Wer irgendwie wider den alldeutschen oder militaristischen Stachel lökt, wird, wenn er nicht eingesperrt werden kann, sei es, weil er sich in zu hoher Stellung befindet, oder weil er schon tot ist, als ein Kranker hingestellt, der im entscheidenden Augenblick nicht Herr seiner Sinne war. Das scheint noch am besten zu ziehen nach dem von Goethe schon verratenen Rezept:


«Die Wenigen, die was davon erkannt,

Die töricht g’nug ihr volles Herz nicht wahrten,

Dem Pöbel ihr Gefühl, ihr Schauen offenbarten,

Hat man von je gekreuzigt und verbrannt.»

Nur das in den erwähnten, eine leichtere Behandlung erforderlichen Fällen an die Stelle der Kreuzigung und des Scheiterhaufens die Gloriole des Irrenhauses dem Deliquenten um das Haupt gewunden wird.

Bismarck hat Geffken noch einsperren lassen, als er die fortschrittlich und pazifistisch gesinnten Tagebücher des Kaisers Friedrich veröffentlichte, wie er Arnim einsperren lies. Aber als Kaiser Friedrich zur Regierung kam, erhob sich die konservative Clique gegen den freigesinnten Kaiser mit deutlichem Hinweis auf sein Gebrechen, das ihn angeblich zu pathologischen Ideen verleite. Und Bismarck selbst musste es sich gefallen lassen, als er nach seiner Entlassung der Regierung Opposition machte, von seinen frühem Schmeichlern als ein durch die Krankheit des Alters pathologisch denkender Mann hingestellt zu werden. Das ging so weit, dass man den verehrten Nationalheros auch für seine frühem Handlungen, wo er dem neudeutschen Nationalismus nicht mehr in den Kram passte, einfach pathologisierte. So war es, als kriegsgegnerische Kreise zu Beginn des Weltkriegs Bismarck als einen Warner vor dem Präventivkrieg heranzogen. Damals verstieg sich eine alldeutsche Zeitung (ich glaube, es war die «Post») zu dem Hinweis, dass

Bismarcks präventivkriegsfeindliche Äußerungen aus einem Alter stammen, wo ihn bereits senile Ideen beseelten, während er im Besitz der Vollkraft seines Intellekts selbst drei Präventivkriege geführt habe. Hat nicht Professor Sombart den großen Kant, dem er anders nicht beizukommen vermochte, in seinen pazifistischen Ideen als pathologisch Behafteten hinzustellen gewagt, der sein Buch über den «Ewigen Frieden» in der Zeit bereits eingetretener Senilität geschrieben habe? Und sucht man nicht auch einen kerndeutschen Mann so hohen Ranges wie den Prinzen Alexander Hohenlohe, weil er sich als Kriegsgegner betätigt, mit dem Hinweis auf ein langjähriges körperliches Leiden, das seinen Geist nicht im mindesten beeinträchtigt, psychisch zu entwerten und — die «Kreuzzeitung» tat es — mit diesem erbärmlich verlogenen Argument zu widerlegen?

Der Beispiele ließen sich noch mehrere anführen. Aber genug davon! Das ist eben die neudeutsche politische Maxime. Wer sich für die Ideen des Friedens, gegen den Krieg, gegen Militarismus und das Alldeutschtum und gegen die Geschichtslügen dieser Kreise auflehnt, wird, wenn er nicht leiblich bestraft werden kann oder eine Prozessführung zu sehr die Gefahr androht, das Licht der Wahrheit erst recht zu entzünden, als pathologisch stigmatisiert, als nervenschwach, eitel, verfolgungswahnsinnig oder senil etikettiert. Es muss heute, leider, als eine im Dienst der Sittlichkeit und Wahrheit errungene Rangerhöhung gelten, in diesem Sinn behandelt zu werden.

So hat es wenigstens für den Augenblick den Erfolg, dass es nur Narren sind, die Verbrechen wittern, wo man Engelreinheit aufzumalen sich bemüht.

Dass es nun gerade der Führer und Vertreter der deutschen bürgerlichen Demokratie sein musste, dem es oblag, die Denkschriften von Lichnowsky und Muehlon zu zerpflücken und ihre Verfasser zu diskreditieren, dass es sogar dem Führer der deutschen (mehrheitlichen) Sozialdemokratie Vorbehalten war, die Lichnowskysche Denkschrift zu verhöhnen, sie als «geradezu eine Blamage» zu bezeichnen, gehört mit zu den Verlusten dieses Kriegs, der uns politische Entgleisungen in erschreckender Menge und Deutlichkeit vor Augen führte.

Es hat übrigens einen etwas komischen Anstrich, wenn ein Mann wie der jetzige Vizekanzler von Payer, der zu Beginn des Kriegs zu den von den Geheimnissen der diplomatischen Küche Ausgeschlossenen gehört hat, einem Diplomaten, der damals in medias res gestanden hat, einem Milkoch aus jener traurigen Periode, mit dem Brustton des informierten Regierungsmannes die Unrichtigkeiten seines, aus den Ereignissen selbst geschöpften, Urteils nachzuweisen sucht. Der demokratische Vizekanzler des deutschen Reichs sucht die Vorwürfe des fürstlichen Botschafters, der die Möglichkeit einer Rettung des Weltfriedens für gegeben ansah, mit dem Hinweis auf die Ergebnisse des Suchomlinowprozesses zu widerlegen. Also auch der demokratische Politiker verschmäht es nicht, sich dieser geschickt für die Verwirrung der Geister errichteten politischen Legende zu bedienen. Mit dem Suchomlinowprozess, der nichts anderes ergeben hat, als das — genau wie in den Julitagen 1870 Moltke und Roon — die auf einen Krieg stets erpichten Hohepriester des Waffentums ängstlich bemüht waren, eine entstandene politische Verwicklung weidlich noch mehr zu verwirren, auf dass ihnen der berufsmäßig stets ersehnte Krieg nur gewiss nicht entgehe; der aber auch bewiesen hat, dass die deutsche Diplomatie es nicht zu vermeiden verstand, die Konfliktentwirrung so zu betreiben, dass die russischen Militärs nicht Oberwasser erhielten; der ferner bewiesen hat, dass die russische Mobilisierung, die nur nach dem Dogma der Kabbala des deutschen Kriegsplans unbedingt den Krieg bedeuten musste, nur eine Folge von Ursachen war, die von deutscher Seite bewirkt wurden. Sekundäre Kausalität nannte ich diese Art der historischen Forschung, die vor den letzten Ursachen Halt macht, um aus den vorlebten und vorvorletzten die Schuld zu konstruieren.

Solcher Art sind die Tatsachen, die die Reichsregierung den Wahrheitssuchern und Warnern entgegenhält. Die Zeit wird kommen, sie kommt bald, wo die Wahrheit von Massen erkannt sein, und der Zorn sich gegen deren patriotische Überkleisterer richten wird.