Das Kriegstagebuch des Alfred H. Fried

Spiez, 27. Juli.

Der neue Staatssekretär von Hinke beginnt ja gut. Zuerst die Siegfriedensdepesche an Burian, dann ein Telegramm an die Deutsch-irische Gesellschaft», an deren Spitze der Graf Westarp steht — der richtige Apostel für die Befreiung unterjochter Völker — und gleich darauf das Gastmahl und der Trinkspruch zu Ehren des von England abgesetzen Khedive Hilmi von Ägypten. Den deutschgesinnten Iren, die sich der Hoffnung hingeben, dass Herr von Hintze die große Idee der Völkerbefreiung, die bei Lloyd George und Wilson nur «heuchlerische Phrasen» seien, «wirklich in die Tal umsetzen werde», dankte der neue Staatssekretär mit der Versicherung, «dass Deutschland durch die Tat bewiesen» habe, «dass sein Daseinskampf und seine Siege der Freiheit der Welt dienen und den unterdrückten Völkern zum Heil gereichen».

In der Anrede an den abgesetzen Khedive verkündet Herr von Hintze den Siegfrieden «Vertrauen wir auf unser Recht, dem unser Schwert zum Sieg verhelfen wird.»

Also mit diesem Programm tritt der neue Herr auf, durch dessen Politik angeblich am Hertling-Payer-Kurs nichts geändert werden soll. Nur zu, bis ins 12. Kriegsjahr und zur 28. Kriegsanleihe mit 1000 Milliarden Schulden. Was kümmert das den Admiral a. D.?