Das Kriegstagebuch des Alfred H. Fried

Spiez, 20. Juli.

Der dritte fürchterliche Akt der großen deutschen Westoffensive hat vor einigen Tagen begonnen. Zwischen Chateau-Thierry und Reims brach der Ansturm los. Es gelang den Deutschen, am linken Marneufer Fuß zu fassen. Jene großen Anfangserfolge, wie sie sonst bei Beginn einer groben, lang vorbereiteten Offensive zu verzeichnen sind, fehlen diesmal. Es hat sogar vorgestern ein ernster Gegenstob von französisch-amerikanischer Seite stattgefunden. Kühlmann wird doch recht behalten mit seiner Behauptung, dass der Krieg militärisch nicht zu Ende zu führen ist. Paris, der Clou für die neueste Kriegsanleihe, scheint noch in weiter Ferne zu liegen.