Das Kriegstagebuch des Alfred H. Fried

Locarno, 10. April.

Die Enthüllung des Grafen Czernin über die in der Schweiz gepflogenen Verhandlungen zwischen österreichischen und Ententevertretern zieht weitere Kreise und erreicht andere Ziele als der österreichisch-ungarische Außenminister dabei vermutet hat. Bei dem Hin und Her an Darlegungen über den Verlauf jener Konversationen, die bald die österreichische, bald die französische Regierung veröffentlichen, ist die nunmehr dahingelangt, Kaiser Karl in die Angelegenheit hineinzuziehen. Danach hätte der junge Kaiser schon im März 1917 in einem von ihm Unterzeichneten Schreiben seine Zustimmung zu den «gerechten Ansprüchen Frankreichs hinsichtlich Elsaß-Lothringens» gegeben und in einem zweiten Schreiben festgestellt, dass der Kaiser mit seinem Minister dabei einig gehe.