Das Kriegstagebuch des Alfred H. Fried

Axenstein, 15. August.

Anders als Dr. Ortner denkt der bisherige Rektor der Berliner Universität, Herr v. Willamowitz-Möllendorf , über den Pazifismus. In seiner Abschiedsrede in der Universität sprach er folgendes:

«Unter uns ist Treitschke lebendig, und gerade darum können wir auch jetzt vom Frieden singen. Das ist freilich nicht der faule, feige Friede, für den die pazifistischen Hämlinge schwärmen, sondern der Friede, den sich die deutschen Männer mit ihrem guten Recht und ihrem guten Schwert nehmen werden. Annehmen aus der Hand eines unehrlichen Maklers werden wir ihn nie. Nur der Sieg, nur der Sieg bringt den lieben Frieden.»

Hilf Göthe!

«Raufbold, jung (?), leicht bewaffnet (?), bunt gekleidet:

Wenn einer mir ins Auge sieht,

Werd ich ihm mit der Faust gleich in die Fresse fahren, Und eine Memme, wenn sie flieht,

Fass ich bei ihren letzten Haaren.»

So sieht wohl der Friedensbegriff des vorigen Rektors der Berliner Universität aus.